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Tag gegen das Ertrinken – World Drowning Prevention Day

Jährlich am 25.07. findet der „World Drowning Prevention Day“ statt. Dieser Tag, der von der WHO koordiniert wird, soll auf das Thema „Ertrinken“ hinweisen.
Leider lassen weltweit über 236 000 Tote durch Ertrinken ihr Leben. Der heutige Tag steht unter dem Motto „Anyone can drown, no one should“! 

25.07.2023, Linz-Urfahr. Gerade in den heißen Sommermonaten passieren häufiger Unfälle im Wasser und es vergeht kaum eine Woche ohne mediale Berichte über Unfälle durch Ertrinken. In Österreich gibt es jährlich 40-50 Tote durch Ertrinken, darunter zwischen 3-5 Kinder. 700 000 Österreicher:innen können nicht schwimmen, das sind 8 % der Gesamtbevölkerung! Ertrinken ist bei den Kleinsten unserer Gesellschaft die zweithäufigste Todesursache nach Verkehrsunfällen, bei den 0 bis 4-jährigen sogar die häufigste!

Am vergangenen Sonntag, 23.07.2023 bot die Samariterbund Wasserrettung Linz anlässlich des „World Drowning Prevention Day“ am Steinmetzplatz in Alturfahr Informationen rund um das Thema „Ertrinken“ an. Auch ein Wiederbelebungstraining im Falle von „beinahe Ertrunkenen“ und die Vorführung einer simulierten Rettungsübung mit dem Einsatzboot standen den zahlreichen Zuseher:innen offen.

Es gibt viele Ursachen für Ertrinken, die in Zusammenhang, mit dem jeweiligen Lebensalter der Unfallopfer, stehen. Während Neugier in Verbindung der nicht vorhandene Schwimmkenntnisse bei den Kleinsten die Hauptursache ist, so sind Ermüdung und Krämpfe, Vagusreizung – durch plötzliches Eintauchen in sehr kaltes Wasser oder nach reichhaltigem Essen, Akutes Koronarsyndrom (ACR), Alkohol und/oder Drogen, Hyperventilation – falsches Atmen vor z. B. Tauchübungen und damit verbundenem „Schwimmbadblackout“ oder auch der Stimmritzenkrampf (Laryngospasmus) bei älteren Personen die Unfallursachen.

Beim „Ertrinken“ ersticken die Opfer Infolge des Untertauchens in eine Flüssigkeit, wobei es sich hierbei in der Regel um Wasser handelt. Selten sind andere Flüssigkeiten, wie etwa Gülle oder Jauche, daran beteiligt. 

Es gibt verschiedene Arten des Ertrinkens. Unterschieden werden dabei „Primäres Versinken“ (Badetod), „Primäres Ertrinken“ (Ertrinkungstod), „Sekundäres Ertrinken“ (Beinaheertrinken) sowie trockenes oder nasses Ertrinken.

Beim „Primären Versinken“ gehen Unfallopfer lautlos unter, damit steht diese Art des Ertrinkens dem „Primären Ertrinken“ gegenüber, das sich durch oft mehrmaliges auf- und abtauchen des Opfers bemerkbar macht (Überlebenskampf). Dabei kann es zum Verschlucken oder zur Aspiration von Wasser kommen.

Das „Sekundäre Ertrinken“ stellt eine große und nicht zu unterschätzende Gefahr bis 48 Stunden nach einem Beinaheertrinken dar und die verunfallten Personen keine medizinische Nachkontrolle hatten. Dabei kommt es innerhalb der genannten Zeitspanne zur Verschlechterung des Allgemeinzustandes begleitet von u. a. Atembeschwerden, Atemnot, Fieber, Unwohlsein, Bewusstseinsstörungen bis hin zum Atem-Kreislaufstillstand. Ursache ist oftmals unbemerkt eingeatmetes Wasser, das ein Lungenödem zur Folge hat.

„Es ist wichtig, dass nach jedem Badeunfall die verunfallte Person ins Krankenhaus zur weiteren Abklärung kommt. Vorsicht ist immer besser als Nachsicht!“ so Andreas Roth.

Die Risikobereiche variieren gerade bei Kindern. Während Kleinkinder bis etwa zum vierten Lebensjahr zuhause im Pool oder in der Badewanne ertrinken, sind Kinder im Alter zwischen fünf und neun Jahren eher in öffentlichen Schwimmbädern davon betroffen. In der Altersgruppe der Teens sind Seen, Flüsse und Eis die Risikobereiche mit dem größten Unfallpotential.

Unsere Tipps für einen sicheren Badespaß:

·         Lassen Sie Kinder niemals unbeaufsichtigt in die Nähe von Gewässern.

·         Verlassen Sie sich nicht auf Schwimmhilfen, diese bieten keinen zuverlässigen Schutz.

·         Lassen Sie sich bei der Aufsicht niemals Ablenken.

·         Erwachsene sind im Gewässer immer an der Stelle der größten Gefahr und stets in griffweite.

·         Erziehen Sie Kinder frühestmöglich so, dass sie nur in Begleitung von Erwachsenen ins Wasser gehen.

·         Ermöglichen Sie Kindern einen Schwimmkurs in frühem Alter.

·         Besprechen Sie mit Kindern die Baderegeln und erklären Ihnen dabei auch welche Gefahren bestehen und warum die Baderegel Sinn macht.

·         Kinder, die schon schwimmen können, sollen mindestens zu zweit oder in einer kleineren Gruppe schwimmen gehen.

·         Wenn Kinder plötzlich verschwinden, suchen sie zuerst stets am Ort mit dem größten Risiko.

·         Bei Vorhandensein von Pools, Biotopen oder Teichen ist unbedingt ein ausreichend hoher Zaun mit selbstschließender Türe zu installieren.

·         Frischen Sie in regelmäßigen Abständen Ihre Erste-Hilfe Kenntnisse auf. 

Wir wünschen Ihnen einen schönen und sicheren Badespaß! 

Ihre Samariterbund Wasserrettung Gruppe Linz.

Quellen: Statistik Austria, Kuratorium für Verkehrssicherheit, Forschungszentrum für Kinderunfälle – Fokusreport 2022, WHO

Veröffentlicht am 25.07.2023